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Coyote Buttes North, oder kurz "The Wave" Teil 1

"The Wave" ist ganz sicher eines jener Traumziele, das alle Fotografenherzen höher schlagen lässt. Gelegentlich sieht man Fotos von der Wave auf Reiseführern  oder großformatigen Kalendern aber unter Garantie nie in Reisekatalogen, denn täglich dürfen nur 20 Personen dieses Areal betreten.
Kein Wunder also, wenn selbst die Amerikaner, die dort in der Nähe wohnen, diesen Ort gar nicht kennen. Er gilt immer noch als Geheimziel für "Foto-Insider" und wird zum Glück nicht touristisch vermarktet, wie z.B. der Antelope Canyon bei Page.


Für alle Interessierten kommt hier eine kurze Erklärung, wie man die Erlaubnisscheine (permits) erhalten kann:


Zehn der zwanzig Scheine werden vorab in einer Internetverlosung vergeben und die restlichen werden vor Ort, immer einen Tag im voraus, verlost.
Übrigens JEDE PERSON benötigt EIN PERMIT, d.h. mein Mann und ich stellen einen Antrag für 2 Personen bzw. eine Familie (Vater, Mutter, drei Kinder, Hund) stellt einen Antrag für 5 Personen mit einem Hund usw.

1. Die Internetverlosung
Wer bereits vier Monate vor Beginn der Reise die Route und alle sonstigen Termine  festgelegt hat, kann im Internet ( BLM ) für maximal drei Tage eines Monats versuchen eines der permits zu bekommen.
Ein Beispiel:  Für eine Erlaubnis im Mai z.B. am 14., 15. oder 17. kann man sich vom 1. bis zum 31. Januar kostenpflichtig anmelden, für ein permit im Juni meldet man sich im Laufe des Februars an usw.
Kurz nach Ablauf der Meldefrist erhält man eine Mail entweder mit der Zu- oder der Absage.
Die Wahrscheinlichkeit bei der Internetverlosung eines der begehrten permits zu gewinnen ist allerdings ziemlich klein. Bis zum Meldeschluss eines Monats haben sich oft 300 - 400 Personen für einzelne Tage vormerken lassen und noch einmal zur Erinnerung, genau 10 permits, werden pro Tag verlost.

2. Verlosung vor Ort
Seit November 2011 findet die Verlosung in Kanab/Utah, genauer im Grand Staircase-Escalante National Monument Visitor Center statt.


Um 8:30 Ortszeit werden die Türen zum Lotteriezimmer geöffnet und jederman kann bis 9 Uhr sein Formular ausfüllen.


Jedes Formular erhält durchgehend eine Nummer und dann werden die Zahlen aus einer alten Bingotrommel gezogen.




Die glücklichen Gewinner erhalten dann ihr permit für den nächsten Tag sowie eine bebilderte Wegbeschreibung. Nur damit jetzt niemand auf dumme Gedanken kommt :) , die Farbe des permits wechselt gelegentlich und bei den Nummern erkennt man keinen Zusammenhang zu bestimmten Tagen oder Monaten.


Die Wahrscheinlichkeit vor Ort  ein permit zu erhalten ist in unseren Augen größer als per Internet.
Wir erlebten dieses Jahr (2012), dass  an einem Tag 53 Gruppen mit insgesamt 148 Personen angemeldet waren und an einem weiteren Tag stellten nur 42 Gruppen für 99 Personen einen Antrag. Dies sind deutlich weniger Personen für die 10 Scheine als bei der Internetverlosung.

Wir können nur raten, es vor Ort immer wieder zu versuchen.


3. ohne permit
Die Menge der Besuchern auf 20, pro Tag, zu limitieren dient dem Schutz dieses einzigartigen Naturwunders. Aber es wird immer wieder von Leuten versucht, auch ohne ein gültiges permit die Wave zu erreichen. Von einem illegalen Zugang raten wir dringend ab. Die Ranger kontrollieren am Parkplatz und gehen bei Auffälligkeiten auch durch's Gelände bis zur Wave. Wer ohne gültiges permit aufgegriffen wird, muss mit einer Geldstrafe im 4-stelligen Bereich rechnen und da außerdem die persönlichen Daten erfasst werden, wird es bei einer weiteren Einreise in die USA, bei der Immigration, ganz sicher zu Problemen kommen.



Mit dem permit geht es jetzt auf die WAVE












Coyote Buttes North, oder kurz "The Wave" Teil 2

Mit dem permit und der Wegbeschreibung im Gepäck brachen wir zeitig am Morgen von unserem Hotel in Page/Arizona auf. Die Straße zum Wire Pass trailhead ist gut passierbar, hier ist ein 4WD bei trockenem Wetter nicht erforderlich. Der Parkplatz ist ausgesprochen groß, denn hier starten noch weitere Wanderungen zu anderen Zielen.

Bevor es nun losgeht statten wir dem kleinen WC-Häuschen noch einen Besuch ab, denn den Rest des Tages müssen wir "ohne" auskommen. Im Rucksack werden dann Wegbeschreibung, Sonnenschutz, GPS, sowie sowie jede Menge Trinkwasser und ein paar Energieriegel verstaut. Ich trage den kleineren Fotorucksack an dem wir das permit gut sichtbar befestigen. Auf das Stativ verzichten wir heute, denn keiner hat wirklich Lust bei 38°C zusätzliches Gewicht bergauf und bergab zu schleppen :)



Noch schnell im Visitor Register eintragen und dann kann es endlich losgehen.


An diesem Morgen finden wir nur die Fußspuren von einer Person, die sich bereits auf den Weg gemacht hat. Aber wir entdecken links und rechts vom Weg jede Menge Eidechsenspuren und schließlich auch eine Leoparden-Eidechse, die sich schnell im Gebüsch versteckte um kurz darauf ganz zu verschwinden.



Auf dem Weg hin zur Wave sollte man sich bereits öfter mal umschauen und sich markante Punkte für den Rückweg merken. Ansonsten heißt es einfach nur die Natur mit all ihren Schönheiten zu entdecken, genießen und bestaunen.





Bei wolkenlosem Himmel scheint die Sonne bereits am Vormittag ziemlich kräftig, deshalb legen wir als Ü 50 öfter ein paar Pausen ein um zu trinken und ein wenig zu verschnaufen. Dabei entdecken wir neben weiteren Eidechsen, die sich auf den warmen Steinen sonnen, sogar einen Schmetterling, den Checkered White Butterfly (Pontia protodice), der hier zwischen all den Steinen auch ein paar Blüten, wie die gelben von Wyethia scabra oder von Opuntien zur Nahrungsaufnahme findet.



Jetzt noch diesen Berg hinunter und über die steile Sanddüne auf der anderen Seite den Berg wieder hoch, dann haben wir nach ungefähr zwei Stunden den Eingang der Wave erreicht, der am späten Vormittag noch ganz im Schatten liegt.


Jetzt haben wir reichlich Zeit um alle Winkel zu erkunden. Gegen 14 Uhr sind erstaunlicherweise bereits alle Besucher wieder auf dem Rückweg und wir können in aller Ruhe fotografieren.












Am späten Nachmittag haben wir uns dann auf den Weg zur zweiten Wave gemacht.


Coyote Buttes North - "The second Wave"


Es wurde Zeit, dass wir uns am späten Nachmittag auf den Weg zur zweiten Wave machten , um das optimale Licht der Sonne noch auszunutzen, aber auch um den zweistündigen Rückweg zum Parkplatz vor Einbruch der Dunkelheit zu schaffen. Im Laufe des Nachmittags wurden die Temperaturen durch den aufkommenden Wind viel erträglicher. 
Wir kletterten die Wave hinauf und hielten uns dann rechts.

Auf dem weiteren Weg passierten wir die Brain Rocks, die wirklich etwas an riesengroße, steinerne Gehirne erinnern
und den Hamburger Rock, wo man unter dem oberen Brötchenteil eine Scheibe Käse und den Burger erkennen kann.

Hier, auf dem Hochplateau, wehte der Wind so kräftig, dass das grüne permit vom Fotorucksack abgerissen wurde und auf und davon flog, uneinholbar.
Dann waren wir am Ziel angekommen. Die zweite Wave ist zwar nicht ganz so groß und schön wie die untere, aber sie wirkt mit ihren zerbrechlichen Sandsteinkanten noch viel filigraner. Um keine Kanten zu zerstören oder abzubrechen mussten wir unsere Fotos sehr vorsichtig machen. Der Sandstein leuchtete wunderschön in Rot und Gelb und allen möglichen Farbvariationen dazwischen. 





Dann ging es endgültig auf den Rückweg.



Unten im Tal sehen wir bereits wieder die Wave liegen.



Noch ein paar allerletzte Bilder, dann geht es durch den Ausgang zurück zu unserem Jeep und ins Hotel.






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